Forschung an der HAWK Hildesheim

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim
University of Applied Sciences and Arts, Hildesheim, Germany

Das RLS – Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde1989 von Prof. Dipl. Päd. Michael Schwindt an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst; FH Hildesheim / Holzminden / Göttingen, in Hildesheim gegründet.

Nach seiner Pensionierung wurde Prof. Schwindt 2006 von der Schiffssicherheitsabteilung der See-Berufsgenossenschaft zum Mitglied der AG „Working Group for Recovery Systems“ („Arbeitsgruppe zur Rettung von Personen aus dem Wasser“) berufen, in der er bis heute ehrenamtlich und unentgeltlich tätig ist.

Ab 2008 wurde das ehemalige RLS-Hochschulforschungsprojekt bis 2015 als RLS-Rettungstechnologie GbR, Forschungs- und Konstruktionsbüro Prof. M. Schwindt, von Dipl.-Ing. (FH) Florian Schwindt unter Mitwirkung von Prof. M. Schwindt als Gesellschaft bürgerlichen Rechts, GbR, weitergeführt und 2016 in eine GmbH umgewandelt.

Ziel der RLS – Forschungstätigkeit ist es,

  1. Forderungen der Seefahrtmedizin nach einer kreislaufschonenden Bergung auf wissenschaftlicher Grundlage technisch realisierbaren Lösungen zuzuführen.
  2. Qualitätskriterien für Rettungsgeräte und Verfahren durch Problemanalysen von in der Praxis auftretenden Rettungsproblemen zu erstellen.
  3. Technische Lösungen zu entwickeln und verbunden mit Verfahrens- und Ausbildungsfragen zu erproben und Herstellern zur Verfügung zu stellen.

Nach dem Auffinden einer im Wasser verunfallten Person ist es eine der schwersten Aufgaben, die meist durch Streß belastete und unterkühlte Person ohne starke Gefährdung des ohnehin geschwächten Kreislaufs aus dem Wasser auf eine sichere Plattform zu heben (in Anlehnung an Dr. med. Baumeier, Uniklinikum Lübeck).

Hintergrund der Einrichtung des RLS-Forschungsprojektes sind wiederholte Berichte über Todesfälle, die durch ungeeignete Bergung verursacht worden sind.

Forschungsarbeit: Kreislaufbelastungstests bei der Feuerwehr Kiel und Hannover im großen Wellenkanal des FZK (Forschungszentrum Küste).

Erarbeitet wurden:

  • Wissenschaftlicher Nachweis der medizinischen Eignung der Doppelschlaufentechnik (Liegesitzposition).
  • Die Forschung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover, dem Gesundheitssamt Kiel, den Berufsfeuerwehren Kiel und Hannover und dem Forschungszentrum Küste, Hannover, u.a. Institutionen.
  • Erprobung von Verfahren zum Einsatz kreislaufschonender Rettungsmittel.
  • Ausbildungspläne für Rettungsmannschaften und Trainingsarbeit.
  • Aufstellung allgemeiner Qualitätskriterien für Seenotrettungsmittel.
  • Analyse der bei Seenotrettungssituationen auftretenden Hauptproblembereiche.

Diese Qualitätskriterien haben Eingang gefunden in die Forderungen der Working Group for Recovery Systems der See- Berufsgenossenschaft für neue Performance Standards der IMO (International Maritime Organisation / Weltseeschifffahrtsorganisation / Sonderkommission der UN)

Beispiele bearbeiteter Problembereiche:

  1. Gefahrlose Übernahme der verunfallten Person aus der Eigendynamik der See in das eigendynamische System des Rettungsfahrzeugs (Schiff).
  2. Leichtigkeit und Einfachheit des Anlegens im Wasser ohne erforderliche Feinmotorik bei der Handhabung.
  3. Schutz der zu bergenden Person gegen Herausfallen aus dem Rettungssystem.
  4. Erfüllung der medizinischen Anforderungen nach kreislaufschonender, flacher Lagerung unter Vermeidung von Lageveränderungen außerhalb des Wassers.
  5. Übertragung der medizinischen Forderungen auf kleine Bereitschafts- Schlauch- Mehrzweck- und Rettungsboote.
  6. Bereitstellung eines Hebesystems
  7. Bewältigung zunehmender Wellenhöhen
  8. Eignung für hilflose und bewußtlose Personen
  9. Trainingseignung
  10. Wartungsarme Gestaltung
  11. Kostengünstige Herstellungsmöglichkeiten.

Das Hauptproblem bei der Gestaltung von Rettungsgerät besteht in der schwierigen Vereinbarkeit der stark unterschiedlichen Ansprüche aus den einzelnen Problemkreisen.

Hieraus ergibt sich, daß für unterschiedliche Situationen und bauliche Voraussetzungen der Rettungsfahrzeuge und vorgesehenen Rettungsverfahren auch stark unterschiedliche Rettungsmittel entwickelt werden mußten und weiter entwickelt werden müssen.

Einsicht in den aktuellen FORSCHUNGSBERICHT

Reseach report